Frühjahrsputz für den Körper

«Entgiften», «Entsäuern», «Entschlacken».
Wenn man die Schlagzeilen zu den vielen verschiedenen Stoffwechselkuren liest, könnte man meinen, der Körper wäre eine Sondermülldeponie. Ein klärender Überblick.

Wer sich zum Thema Frühlingskuren Informationen beschaffen möchte, kämpft sich durch Internetforen, Ratgeberbücher und Onlineshops mit zweifelhaften Wundermitteln.
Oft kommen unsere Kunden völlig überfordert zu uns in die Apotheke und wissen überhaupt nicht mehr, welche Kur wirklich hilfreich ist und zu ihnen passt.
Früher war die Schrothkur im Trend, dann kam das Basenfasten und heute reden alle von Detox. Das Ziel ist aber über all die Jahre dasselbe geblieben – man will sogenannte „Schlacken“ aus dem Körper entfernen. Hierbei stellt sich allerdings eine Frage, über die in den Medien immer wieder diskutiert wird: Die Ungewissheit, was denn Schlacken sind und ob es solche überhaupt im Körper gibt. Die Schlacken sollen zwar raus, aber noch nie wurde unter dem Mikroskop eine Schlacke markiert. Wir wollen also etwas aus dem Körper ausscheiden, das eigentlich gar nicht so richtig fassbar ist.

Das Bindegewebe entlasten

«Schlacken sind für mich eher ein Überbegriff», erklärt Julia Badum, Apothekerin bei Nature First. Mit der heutigen Lebensweise überfordern viele Leute ihren Stoffwechsel. Angefangen mit Umweltgiften, Lebensmittelzusatzstoffen, einseitiger Ernährung, erhöhtem Alkohol – und Nikotinkonsum oder regelmässiger Medikamenteneinnahme, muten wir unserem Körper Stoffe zu, die er schlecht verwerten kann. Überschüssige Säure, Schwermetalle und anorganische Mineralien aus dem Trinkwasser neutralisiert der Körper mit basischen Salzen. «Die dadurch entstehenden Salzkomplexe bezeichnet man als Schlacken», sagt Julia Badum. «Sie werden über die Ausscheidungsorgane aus dem Körper eliminiert.» Doch auch die Möglichkeiten der Nieren und der Blase sind limitiert. Sie kommen mit dem Ausscheiden von Fremdstoffen oft an ihre Grenzen und erschöpfen in ihrer Leistungskraft. Als Folge werden überschüssige Schlacken im Bindegewebe abgelagert und verstopfen dort die Transportkanäle für wichtige Nährstofftransporte. «Wenn das Bindegewebe belastet ist, können Organe und Zellen nicht mehr ausreichend mit Blut und somit Nährstoffen, Mineralien, Wasser und Sauerstoff versorgt werden», erklärt die Apothekerin. «Aber auch umgekehrt wird das verbrauchte Blut mit den Stoffwechselendprodukten nicht mehr so effizient aus dem Gewebe abtransportiert.» Zum Bindegewebe zählen auch Bänder, Sehnen, Gelenke, Nervengewebe, Magen-und Darmwände, Haut, Haare, Nägel sowie das gesamte Gewebe, welches alle menschlichen Organe umschliesst.

Je nachdem, welche Körperregion von den Einlagerungen betroffen ist, kann es zu verschiedensten Beschwerden wie Hautunreinheiten, Cellulite, Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Durchblutungsstörungen, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen und Mundgeruch kommen. «Ich finde es deshalb sehr wichtig, den Körper sicher einmal jährlich zu reinigen», empfiehlt Julia Badum. «Besonders bei Allergien, Kopfschmerzen und Migräne, sowie bei Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Nieren- und Gallensteinen, ist ein regelmässiges Entschlacken hilfreich.» Je früher man damit anfängt, desto positiver kann man seine Gesundheit beeinflussen. Auch vorbeugend.

Produkte